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  Seit 1993 jogge ich in meiner Freizeit, aber erst im Juli 2001 bin ich so richtig losgelaufen. Nun bin ich zwischen 1 und 5 Mal pro Woche jeweils ca. 40 - 60 Minuten unterwegs. Mit Andrea werden es auch schon mal 2 Stunden, die wir ausgibig zum Tratschen nutzen und daher wie im Flug vergehen :-)
 
   
Fitnessbarometer, damit ihr seht wie "fit" ich bin ;-)  
     
 

Am Montag, den 26.04.2004 hat mich beim Joggen ein älterer, auf einer Bank sitzender Herr mit Stock wie folgt angesprochen:
"Sie müssen aber noch schneller werden, sonst können Sie beim Marathon nicht mitlaufen" - Man ist doch immer wieder für hilfreiche Hinweise dankbar ;-)
Zugegebener Maßen hat er vermutlich recht... Stellt sich nur die Frage wie lahm ich unterwegsgewesen sein muss, damit sich ein wildfremder bewogen fühlt mich anszusprechen!!! Nun, wir haben uns dann noch eine Weile nett unterhalten und da er mal einen Marathon gelaufen ist, war er wohl für diese Einschätzung qualifiziert.

 
     
  Uli rennt gegen die Uhr!  
     
 

2002 bin ich erstmals bei offiziellen Läufen gestartet:
Das habe ich Andrea zu verdanken, denn ohne sie wäre ich nie auf diese Idee gekommen. Dafür habe ich ihr einen Französischkurs eingebrockt :-) Ich glaube wir sind uns deswegen nicht wirklich böse ;-)

 
   

Ulis 1. Rennen

Am 10. November 2002 beim Herbstlauf in Bad Krozingen bin ich 10 km in 01:01:52 !! gelaufen.

Das hätte ich selbst nicht gedacht und habe mich über die Zeit riesig gefreut. Andrea hat immer gesagt, wir schaffen das in einer Stunde. Aber ich hatte nicht dran geglaubt bis wir nach nur ca. einer halben Stunde die 5 km Marke passierten. Bis km 7 sind wir noch zusammen gelaufen und dann ist Andrea abgedüst, da sie noch gasgeben konnte und ich kurz davor war Seitenstechen zu bekommen. So richtig ernst haben wir es ja nicht genommen. Am Anfang haben wir sogar noch, wie auch sonst wenn wir joggen, getratscht :-) und uns über den Blumenkübel-Hinderniss-Lauf durch die Straßen von Bad Krozingen amüsiert. Der Arme Kerl an der Strecke mit dem Andrea nach dem Rennen noch einen Sekt trinken wollte, wartet vermutlich immernoch vergeblich...

Das Allerschönste war aber, daß Raphael noch vor dem Start kommen konnte und mich natürlich auch im Ziel empfangen hat. Nun hat er auch Lust aufs Laufen bekommen und startet beim Basler Stadtlauf :-)

 
 
   

Ulis 2. Rennen

Am 30. November 2002 beim Basler Stadtlauf, das sind 5,5 km, bin ich die Strecke in 00:30:57 !! gelaufen.

Eigentlich hatte ich ja keine richtige Lust nach Basel zu fahren. So gegen 11 Uhr hatte es noch wie aus Kübeln gegossen... Aber natürlich sind wir (Raphael, Kiki und ich) trotzdem hingefahren. So gegen 14 Uhr sind wir in das Schneckenhäuschen geklettert und losgefahren. Inzwischen war es zwar ziemlich kühl aber trocken. Seltsamerweise sind wir ohne gefilzt zu werden in die Schweiz gekommen und haben auch gleich am Badischen Bahnhof einen Parkplatz gefunden. Dann sind wir in die Stadt spaziert und die Strecke einmal abgegangen. Eine Aktion, die sich mächtig gelohnt hat, da wir so wussten, was auf und zukam und wo wir es "laufen lassen" konnten. Zum Glück kam dabei nochmal zur Sprache, dass wir 2 1/2 Runden zu laufen hatten und nicht nur 1 1/2. Danach ging es zur Damenumkleide und von dort zum Start, wo wir Andrea, Thomas und Katharina trafen und wir gerade noch Zeit hatten, um uns etwas aufzuwärmen.

Katharina lief als erste. Da wir Frauen (Andrea, Kiki und ich) um 17:40 Uhr als nächste dran waren, haben die Männer (Thomas und Raphael) das ganze Gepäck aufgedrückt bekommen und sind damit zum Ziel getigert, wo sie zuerst Katharina und dann uns in Empfang genommen haben. Natürlich wurde vorher, also während des Rennens, von unserem "Streckenstützpunkt" kurz hinter dem Ziel noch mächtig angefeuert. Als wir so am Start standen wurden wir doch etwas nervös und haben derart rumgealbert, dass wir schon aufgefallen sind.

Mit meiner positiven Erfahrung von den 10 km im Hinterkopf bin ich gleich um einiges flotter losgelaufen als in Bad Krozingen, aber meine Angst nicht ins Ziel zu kommen hat mich immer ein bisschen gebremst. Während des Laufes war es ein richtig cooles Gefühl, denn ich wusste ich war schneller als letztes Mal. Zudem hat die weihnachtliche Dekoration Basels einen ganz besondere Stimmung verbreitet. Die Schlussstrecke Richtung Marktplatz kam mir beim dritten und letzten Mal viel länger vor als ich sie in Erinnerung hatte und ich dachte schon mir geht die Luft aus. Dennoch konnte ich, als endlich das Ziel ins Blickfeld kam, noch die Energie für einen schönen Schlusssprint aufbringen. Im Ziel hat mich eine Rot-Kreuz-Frau so dermaßen prüfend angeschaut, dass ich das Gefühl bekam wie eine Leiche auszusehen. Erst als ich sie angelächelt habe, war sie überzeugt, dass ich nicht zusammenklappe. Und dann wurde ich auch schon von Raphael, Andrea und Thomas in Empfang genommen. Bald danach kam Kiki, ebenfalls in persönlicher Bestzeit, ins Ziel!

Nun waren die Männer dran (18:40 Uhr) und während wir den "Stützpunkt" übernahmen, sind sie zum Start gelaufen. Beim ersten Mal kamen noch alle Drei (Raphael, Thomas und Til (Bekannter von T.)) zusammen vorbei. In der zweiten Runde kam Raphael als erster und ich bekam am Steckenrand noch einen Kuss, der bei den anderen Zuschauern Beifall auslöste. Nach 00:24:30 kam Raphael glücklich ins Ziel. Kurz darauf kamen auch schon Thomas und Til im Ziel an.

Irgendwann wurde es Kiki und mir zu kalt und wir sind in die Damenumkleide gegangen. Nach einer Dusche haben wir uns soooo viel besser gefühlt. Nächstes Mal machen wir das gleich, anstatt in verschwitzten Klamotten und 10 Schichten darüber an der Stecke zu stehen und trotzdem zu frieren.

Nachdem Raphael noch die Elite gesehen hatte, sind wir dann wieder zum Schneckenhäuschen gelaufen, das tatsächlich noch dort stand wo wir es zurückgelassen hatten.

Alles in allem war es ein rundum gelungener Abend. Wir alle waren richtig gut und natürlich mächtig stolz auf uns :-)

 
   
Ulis 3. Rennen  
     
 

Eigentlich war ich ja für den Genußläuferlauf angemeldet, aber an dem Wochenende hat einfach alles nicht gepasst. Aber dann hat mich Andrea aufgestiftet mich doch noch für den Schluchseelauf (04. Mai 2003) nachzumelden.

Und was für ein Glück das war, denn es war ein tolles Erlebnis. An dem Tag war es sehr heiß und der zweite Teil der Strecke war so gut wie ohne Schatten. Um 11:45 ging es los und ich war ziemlich aufgeregt. Wie teilt man sich so eine Strecke ein? Kommt irgendwann ein Einbruch? Macht der Kopf mit? Bis Kilometer 15 sind Andrea und ich zusammen gelaufen, dann wurde es immer deutlicher, dass sie noch mehr Gas geben kann und so habe ich sie ihrer Wege geschickt...
Bei Kilometer 17, von insgesamt 18,41 km, wäre ich nach einer ziemlich fiesen Steigung fast noch umgekippt :-( Nach ein paar Schlangenlinien ging es dann doch wieder weiter. Aber ganz gemütlich und die restlichen Steigungen bin ich gegangen. Hauptsache ankommen war mein Motto! Und das bin ich auch. Nach 02:05:01 Stunden. Auf der Schlusssteigung - ja, zum Ziel geht es tatsächlich noch mal steil hoch!!! - habe ich dann nochmal alle Reserven mobilisiert und einen Schlusssprint hingelegt, der sich richtig gut angefühlt hat. Oben hatte ich dann einen so hohen Puls, dass ich kaum noch Luft bekommen habe. Gerettet wurde ich von Thomas, der mir seine Apfelsaftschorle überließ.

Direkt nach dem Lauf war ich einfach nur fertig, aber am Nachmittag, als ich um 16 Uhr im Zug nach Denzlingen saß, war ich bester Laune und voller Engergie :-)

 
   
Ulis 4. Rennen  
     
 

Endlich ist es vollbracht. Am bisher heißesten Tag des Jahres mit über 36 °C habe ich mir einen Wunsch erfüllt und bin meinen ersten Halbmarathon gelaufen. Der Mooswald Halbmarathon fand zum ersten Mal statt und diente zur Einweihung der neu und permanent ausgeschilderten Halbmarathonstrecke über 21.098 km. Es war das erste Mal, dass ich völlig alleine zu einem Rennen gegangen bin. Die Nacht vorher war etwas kurz. Zum einen kam ich erst um 00:30 von einer Party zurück, zum anderen wurde ich um kurz vor eins von meinem kleinen Bruder geweckt und um viertel vor zwei klingelte mein Handy, weil mein großer Bruder ohne Schlüssel vor der Tür stand. Trotzdem habe ich es geschafft mich aufzuraffen und um kurz vor 8 Uhr aufzustehen und zum Wolfswinkel zu radeln. Nach dem ich mich gegen 9 Uhr nachgemeldet hatte, kam ich irgendwann mit zwei jungen Läuferinnen ins Gespräch. Die eine hatte die Startnummer 2 und so dachte ich, sie ist sicher vom organisierenden Verein und kann mir ein paar Fragen beantworten. Dem war zwar nicht so, aber wir unterhielten uns trotzdem gut.

Kurz nach dem Start kristalisierte sich eine Damen 5er-Gruppe heraus, die das gleiche Tempo lief. Zwei von denen haben irgendwann etwas angezogen und an die habe ich mich drangehängt, denn sie haben eine Zeit von 2 Stunden 20 Minuten angepeilt. Bei Kilometer 10 haben sie noch mal zugelegt. Da bin ich dann nicht mehr mit, da ich schon erste Überhitzungserscheinungen bekam und von da an war ich alleine unterwegs. Abgesehen von zwei Männern, die eine Renn-Geh-Taktik verfolgt haben und mich immer, wenn sie mal wieder überholt haben mit ihrem anderen Rhythmus völlig draus gebracht haben. Bis auf die erste Steigung bin ich alle gegangen, da diese meist zusätzlich auch noch in der prallen Sonne lagen. Nach dem die Strecke erklärt worden war und ich wusste, dass es am Schluss noch über den Müllberg geht, war mir sowieso klar, dass ich da gehen muss. Auch habe ich festgestellt, dass es gar nichts bringt durchzujoggen. Erstens bin ich nicht unbedingt schneller als wenn ich gehe und zweitens verheize ich dadurch nur unnötig Energie. Ein Lob gilt der Organisation. Es gab alle 2.5 km ein Versorgungsstation mit Wasser, Schwämmen und isotonischen Getränken, was bei diesen Temperaturen auch ein Muss war.

Nach 02:33:03 kam ich glücklich im Ziel an. Platz 247 von 253 in der Gesamtwertung und Platz 13 von 14 in meiner Altersklasse :-) Am nächsten Tag gab es dann noch eine nette Überraschung. Abgesehen davon, dass meine Mitmenschen mich mitleidig ansahen und wohl dachten, die Arme, so jung und eine Gehbehinderung, fand ich mich auf dem Foto in der Zeitung wieder.

 
     
   

Ulis nächstes Rennen?

Tja, das steht erst mal in den Sternen. Im Moment bin ich völlig außer Übung...ächz!!

 
 
     
   
Eine Krankengeschichte habe ich auch schon und die muss natürlich erzählt werden!  
  Nach dem ich Ende August 2002 eine Treppe hinunter auf beide Knie stürzte und 1 1/2 Wochen später auf Kopfsteinpflaster ausrutschend nochmals auf das rechte Knie, nur um ein paar Wochen später auch noch gegen eine Leitplanke zu kippen und das rechte Schienbein anzuschlagen - man fragt sich wie ich joggen kann, wo ich mich schon im normalen Leben nicht auf den Beinen halten kann - wurde ich Anfang November 2002 "stolze" Besitzerin einer einer Kniestütze, die ich einen Monat beim Joggen tragen durfte. Ach ja, und nachts gab es einen Salbenverband mit Frischhaltefolie und Stretchverband. Im Frühjar 2003 bin ich dann mit dem Fahrrad gestürzt und - der aufmerksame Leser ahnt es schon - bin wieder auf mein rechtes Knie gefallen. Dieses wurde wunderhübsch blau, hat aber nach ca. 1 1/2 Monaten kaum noch Probleme gemacht. Im Moment ist alles ruhig und ich hoffe das bleibt so!  
     
   
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  erstellt am 05. November 2002 - zuletzt geändert am 12. April 2007